Bereits erschienen

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September 2010

Band I

Amerikanische Jagd- und Reiseabenteuer aus meinem Leben in den westlichen Indianergebieten.

Mit 24 vom Verfasser nach der Natur entworfenen Skizzen.

Text nach der ersten Buchausgabe 1858.
Herausgegeben und mit einem Anhang versehen von Ulf Debelius.

578 S., 24 s/w-Tafeln
Hardcover mit Fadenheftung, Schutzumschlag und Lesebändchen.
ISBN 978-3-8288-2701-1 € 49.-

Ich nehme mir die Erlaubniß Ihnen hierbei ein Werk zu übersenden welches ich der Oeffentlichkeit zu übergeben wünsche, es enthält Skizzen aus meinem sechzehnjährigen Leben in den westlichen Ländern Amerikas, welche ich stückweise zu verschiedenen Zeiten für meine Schwester niederschrieb und jetzt zusammengetragen habe (…) Ich wende mich gewagt an Sie, da Ihr Haus mir als die erste Buchhandlung Deutschlands bekannt ist und weil ich höre, daß Sie sich gerade für ähnliche Sachen wie meine Schrift interessiren. Schon 1855, ein Jahr nach seiner Rückkehr nach Deutschland, bot Fredéric Armand Strubberg dem Cotta-Verlag mit diesen einleitenden Worten seine Jagd- und Reiseabenteuer zum Druck an. Der renommierte Verlag zögerte anfänglich, das Manuskript anzunehmen, hielt er es doch zunächst für eine Jugenderzählung und wegen des episodenhaften Charakters und der ausführlichen Naturbeschreibungen, die eine Romanhandlung im eigentlichen Sinne so gänzlich vermissen ließen, für kaum verkäuflich. Wie es Strubberg gelang, Cotta recht rasch zu überzeugen, wie geschickt er dabei verhandelte und warum das Buch dennoch erst drei Jahre später erschien, wird aus dem erhaltenen, umfangreichen Briefwechsel zwischen Autor und Verlag deutlich, der für das Nachwort dieser Ausgabe erstmals vollständig ausgewertet wurde. Zusätzlich enthält der Anhang einen kurzen Abriss zur Wirkungsgeschichte des Bandes, einen ausführlichen Stellenkommentar und ein umfangreiches Variantenverzeichnis, welches die Änderungen, die in der 2. Auflage von 1876 im Vergleich zur Erstausgabe vorgenommen wurden, dokumentiert.

Leseprobe (PDF, 967 kB)

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April 2011

Band III

Scenen aus den Kämpfen der Mexicaner und Nordamerikaner.
Alte und neue Heimath.

Texte nach den Buchausgaben 1859.
Herausgegeben und mit einem Anhang versehen von Ulf Debelius.

450 S., 1 Farbabbildung.
Hardcover mit Fadenheftung, Schutzumschlag und Lesebändchen.
ISBN 3-978-8288-2703-5 € 49.-

1855 hatte Strubberg dem renommierten Cotta-Verlag sein Debüt Amerikanische Jagd- und Reiseabenteuer (AW-MA I) angeboten, das dieser im Dezember desselben Jahres ankaufte. Bis zur Veröffentlichung vergingen jedoch drei Jahre, in denen der Autor eine Reihe weiterer Werke zu Papier brachte, zu denen auch die Scenen aus den Kämpfen der Mexicaner und Nordamerikaner gehörten. Den Plan zu deren Niederschrift kündigte Strubberg dem Cotta-Verlag noch vor dem Abschluss des Verlagsvertrages über die Jagd- und Reiseabenteuer mit den Worten an, er wolle im Laufe des kommenden Jahres noch Memoiren aus meinem Kriegsleben in dem letzten Feldzuge der Vereinigten Staaten gegen Mexico niederschreiben, in dem er als Hauptmann eine Freischaar befehligt habe. – Das war pure Hochstapelei, denn während des gesamten Krieges hielt sich Strubberg in Texas auf, wie Herausgeber Ulf Debelius in seinen Ausführungen zur Textgeschichte im Anhang nachweist. Letztlich gerieten dem Autor die im Februar 1859 bei Trewendt in Breslau erschienen Scenen dennoch zu zwei spannenden, wenn auch inhaltlich voneinander unabhängigen Novellen. Von diesen spielt nur die Handlung von Die Amerikaner in Mexico im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg (1846-1848), während Der Sturm von San Antonio die historischen Ereignisse des »San Antonio Council House Fight« und des daraus resultierenden und als »Great Raid of 1840« in die Geschichte eingegangenen Comanche-Aufstandes in einer spannenden und abenteuerlichen Handlung verdichtet.

Am gleichen Tag wie die Scenen annoncierte Trewendt im »Börsenblatt« das Erscheinen von Alte und neue Heimath. Den Roman hatte Strubberg, seinem Grundsatz getreu, Ihnen meine Arbeiten zuerst vorzulegen, im Juni 1858 ebenfalls dem Cotta-Verlag angeboten, der jedoch zögerte, vor dem Erscheinen der Jagd- und Reiseabenteuer weitere Manuskripte Strubbergs anzunehmen, bevor deren Resonanz bei Publikum und Kritik nicht bekannt war. In Alte und neue Heimath verarbeitete der Autor erstmals seine Erfahrungen als Kolonialdirektor der Siedlung Friedrichsburg. Mit der Schilderung der Erlebnisse der fiktiven Auswandererfamilie Werner gelang Strubberg eines seiner besten und eindrücklichsten Werke, denn er entwarf darin ein weit über eine spannende Abenteuererzählung hinausgehendes, eindrucksvolles und nicht zuletzt historisch stimmiges Panorama der Zustände in den vom Verein zum Schutze deutscher Einwanderer in Texas gegründeten Siedlungen.

Der Band enthält neben den Texten der Erstausgaben auch die Farbillustration zu Der Sturm von San Antonio aus der Zeitschrift »Der Gnom«, in der 1861 eine gekürzte Fassung des Textes erschien.

Leseprobe (PDF, 1 MB)

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August 2017

Band V

Ralph Norwood.

Text nach der ersten Buchausgabe 1860.
Herausgegeben und mit einem Anhang versehen von Ulf Debelius.

945 S., Frontispiz, 4 Bildtafeln.
Hardcover mit Fadenheftung, Schutzumschlag und Lesebändchen.
ISBN 978-8288-2705-9 € 59.-

Mit Ralph Norwood legte Fredéric Armand Strubberg im Jahr 1860 den umfangreichsten Roman seiner Karriere vor und schuf mit dem Titelhelden eine seiner düstersten und gleichzeitig gelungensten Figuren. Mit einer Mischung aus Abscheu, Bangen und Hoffen verfolgt der Leser den Lebensweg eines sich immer weiter in Schuld und Verbrechen verstrickenden Antihelden, den er am Todestage des Vaters als charakterschwachen, wiewohl mit guten Anlagen versehenen jungen Mann kennenlernt. Ralph Norwood, Sohn eines Ansiedlers an der Indianergrenze und einer Seminolenfrau, war von seinem Vater im Alter von sechs Jahren auf eine Schule in Columbus geschickt worden, um ihm eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Schon bald war Ralph dort an die falschen Freunde geraten, dem Spiel und dem Alkohol verfallen, und so versäumt er trotz rechtzeitiger Benachrichtigung von dessen schwerer Erkrankung den Tod seines Vaters, dem er zur Tilgung seiner Spielschulden sogar das Vieh gestohlen hat. Zwar bereut Ralph in der unmittelbaren Trauer um den Verlust des Vaters seine Jugendsünden, die ihm dieser noch auf dem Sterbebett vergeben hat, doch verfällt er schon bald wieder den Verlockungen seines früheren Lebens…
Vor dem historischen Hintergrund der Seminolenkriege in Florida entwarf Strubberg mit Ralph Norwood eine facettenreiche Abenteuererzählung, die mit Seeräubern, Familienintrigen und politischen Verschwörungen Elemente des zeitgenössischen Sensationsromans zitiert und damit die Grenzen des eigentlichen Wildwestromans sprengt. Thematisch ging der Autor damit erstmals weit über seine eigenen Erfahrungen während seiner Amerikaaufenthalte hinaus. Auch deshalb stellt der Roman eine deutliche Zäsur in Strubbergs literarischem Schaffen dar und ist wegweisend für nachfolgende Werke aus der mittleren Periode wie Saat und Ernte (AW-MA X) und In Süd-Carolina und auf dem Schlachtfelde von Langensalza (AW-MA XIII).
Der Band enthält neben dem zeichengetreuen Text auch das Frontispiz aus der Erstausgabe von 1860 sowie vier Bildtafeln im Anhang.

Leseprobe (PDF, 1,1 MB)

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Dezember 2013

Band X

Saat und Ernte.

Text nach der ersten Buchausgabe 1866.
Herausgegeben und mit einem Anhang versehen von Ulf Debelius.

728 S.
Hardcover mit Fadenheftung, Schutzumschlag und Lesebändchen.
ISBN 978-8288-2710-3 € 49.-

Saat und Ernte erschien als einziger Roman Strubbergs im Verlag von Ernst Julius Günther in Leipzig im Rahmen der populären Fortsetzungsreihe Album. Bibliothek deutscher Original-Romane, in der bereits Werke von so bekannten Autoren wie Wilhelm Raabe, Friedrich Wilhelm Hackländer und Friedrich Gerstäcker publiziert worden waren. Der in der Originalausgabe in fünf schmalen Kleinoktavbänden erschienene Roman zeigt Strubberg auf der Höhe seiner Schaffenskraft als klassischer Abenteuerliterat. Erneut gelingt es ihm — wie schon mit der Figur des Ralph Norwood (AW-MA V) — seinem Helden Albert Randolph mit dem intriganten Harry Williams einen faszinierenden und facettenreichen Bösewicht gegenüberzustellen. Während Harry als verhätschelter Sohn eines reichen, alteingesessenen Pflanzers in Kentucky aufwächst, muss Albert, dessen Familie in die Nachbarschaft der Williams‘ zieht, sich aus kleinen Verhältnissen hocharbeiten. Harry absolviert eine Kaufmannslehre in der Firma eines Familienfreundes in New Orleans, und Albert studiert in Philadelphia Rechtswissenschaften. Während der eitle und verwöhnte Harry in die Fänge eines gerissenen Sklavenhändlers gerät und sich in dessen dunkle Geschäfte verstricken lässt, wird Albert Randolph ein erfolgreicher Anwalt und zugleich unter seinem Vornamen ein ebenso gefeierter wie geheimnisumwitterter Dichter. Im Streit um die Gunst einer Frau begegnen sich die beiden Jugendfeinde wieder, und von diesem Moment an ist ihr Schicksal unwiderruflich aneinandergekettet…
Wie in vielen seiner Romane verarbeitete Strubberg auch hier Autobiographisches — der Dichter Albert ist ein offensichtliches Wunsch-Ich des Autors — und historische Ereignisse. Vor dem Panorama des texanischen Befreiungskrieges gegen Mexiko thematisert Strubberg den Sklavenschmuggel und die Landspekulation in Texas, die er als Kolonialdirektor von Friedrichsburg aus eigener Erfahrung kennengelernt hatte.
Der Roman Saat und Ernte diente Karl May (1842-1912) als Vorlage für seine 1879 in der Zeitschrift »All-Deutschland« erschienene Erzählung »Ein Dichter«. May änderte zwar die Namen der Helden, die Handlung ist jedoch — verkürzt auf einige Kernepisoden — eindeutig aus Strubbergs Roman übernommen und der Text passagenweise sogar wortgetreu kopiert.
Der Band enthält neben dem zeichengetreuen Text von Saat und Ernte auch einen vollständigen Abdruck von Karl Mays Erzählung »Ein Dichter« mit einem synoptischen Textvergleich zu den aus Saat und Ernte übernommenen Passagen im Anhang.

Leseprobe (1,1 MB)

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Dezember 2011

Band XVIII

Die geraubten Kinder.

Eine Erzählung aus Texas für die Jugend von Armand.

Text nach der Buchausgabe 1875.
Herausgegeben und mit einem Anhang versehen von Ulf Debelius.

246 S., 5 Farbabbildungen.
Hardcover mit Fadenheftung, Schutzumschlag und Lesebändchen.
ISBN 978-3-8288-2718-9 € 39.-

Nachdem er zwischen 1858 und 1862 ein halbes Dutzend Romane und romantisierende Reisebeschreibungen für ein in erster Linie erwachsenes Leserpublikum veröffentlicht hatte, gelang Fredéric Armand Strubberg ausgerechnet mit dem im Herbst 1862 bei Carl Rümpler in Hannover erschienenen Jugendroman Carl Scharnhorst (AW-MA VII) sein bis dato größter Publikumserfolg. Anders als viele seiner übrigen Werke erlebte das Buch schon zu seinen Lebzeiten mehrere Auflagen und entwickelte sich schnell zu einem Klassiker der deutschsprachigen Jugendliteratur. Wohl durch den Erfolg der 1872 in zwei unterschiedlichen Ausgaben erschienenen zweiten Auflage ermuntert, brachte der Autor mehr als zehn Jahre nach der Erstausgabe von Carl Scharnhorst ein weiteres Jugendbuch zu Papier. Da die Geschäftsbeziehung zu Rümpler, bei dem er zwischen 1859 und 1872 einen Großteil seiner in diesem Zeitraum verfassten Werke publiziert hatte, jedoch nicht mehr bestand, bot Strubberg im Juli 1874 das Manuskript der geraubten Kinder unter dem Arbeitstitel »Röschen und die treue Mutter« nach einer Pause von fünfzehn Jahren dem Cotta-Verlag als eine Idylle für die weibliche Jugend an, von der er glaube, daß sie einem augenblicklichen Bedürfniß entspringe. Obwohl seine Offerte nur mit einer kurzen Standardantwort abgelehnt wurde, trug er das Manuskript dem Verlag im Februar 1875 erneut an, diesmal mit dem Hinweis, er habe es als Gegenstück zu den Jagd und Reiseabentheuern geschrieben. Letztlich erschien das Buch – sechzehn Jahre nach der letzten Zusammenarbeit – Ende 1875 bei Eduard Trewendt und war damit das vierte und letzte Werk Strubbergs, das der Breslauer Verleger nach Bis in die Wildniß (AW-MA II), den Scenen aus den Kämpfen der Mexicaner und Nordamerikaner und Alte und neue Heimath (AW-MA III) veröffentlichte.
Mit der Erzählung über das von Indianern entführte Geschwisterpaar Röschen und Alfred, ihre abenteuerliche Flucht und die – selbstredend – glückliche Rettung versuchte Strubberg nach den kommerziellen Misserfolgen Der Methodisten-Geistliche und Zwei Lebenswege (AW-MA XVII) ersichtlich, an seinen großen Erfolg Carl Scharnhorst anzuknüpfen und gleichzeitig mit einem tapferen Mädchen als Protagonistin das potentielle Zielpublikum auf die weibliche Leserschaft auszudehnen.

Mit der Wiederveröffentlichung dieses nur in wenigen Originalexemplaren überlieferten Spätwerkes kann der Leser nunmehr einen direkten Vergleich zwischen beiden von Strubberg verfassten Jugenderzählungen anstellen, weswegen der Band innerhalb der Marburger Ausgabe zeitnah zu Carl Scharnhorst herausgegeben wird. Der Band enthält neben dem Text auch die vier Farbtafeln der ersten und bis heute einzigen Ausgabe von 1875 sowie eine Abbildung des Originaleinbandes.

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November 2010

Band XIX

Vornehm und Bürgerlich.

Roman aus dem Leben von Armand.

Text nach der Zeitschriftenausgabe 1878.
Herausgegeben und mit einem Anhang versehen von Ulf Debelius.

434 S.
Hardcover mit Fadenheftung, Schutzumschlag und Lesebändchen.
ISBN 978-3-8288-2719-6 € 49.-

»Eine kleine literarische Sensation!« (Karl May & Co. Nr. 124)

Die gebildete und selbstbewusste, doch aus einfachen Verhältnissen kommende Helene Walther und der aus reichem Elternhause stammende Arthur Hochberg wissen von ihrer ersten Begegnung an, dass sie füreinander bestimmt sind – doch gefangen in den Standesschranken des 19. Jahrhunderts wagt Hochberg es nicht, diese zu überwinden. Während er in Amerika der Erinnerung an sein verlorenes Glück zu entfliehen versucht, heiratet Helene ihren Jugendfreund, den biederen Schreinermeister Franz Kaupt. Gezwungen durch einen Brand, bei dem sie ihre gesamte Habe verlieren, versuchen Helene und Franz, sich in Amerika eine neue Existenz aufzubauen – und schon bald kommt es dort zu einer schicksalhaften Wiederbegegnung…

Nach der Trennung von seinem Hauptverleger Carl Rümpler in Hannover im Jahr 1872, bei dem er zwölf Jahre lang nahezu im Jahresrhythmus jeweils ein umfangreiches Werk vorgelegt hatte, fiel es Fredéric Armand Strubberg zunehmend schwer, für seine Abenteuerromane und exotischen Erlebnisberichte Verleger zu finden. Dies gilt auch für sein letztes Prosawerk, das 1878 als Zeitungsroman veröffentlicht wurde und lange Zeit als verschollen galt. Der wilde Genremix aus Gesellschaftsroman, Abenteuererzählung und Kolportagekitsch erscheint mehr als 130 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung im Rahmen der »Marburger Ausgabe« erstmals in Buchform, wofür das einzige in einer öffentlichen Bibliothek noch vorhandene vollständige Exemplar des Jahrgangs 1878 der »Crefelder Zeitung« ermittelt und genutzt werden konnte.
Vornehm und Bürgerlich ist das Zeugnis eines Suchenden, welcher sich seines sinkenden Sternes beim Leserpublikum wohl bewusst war. Er zeigt uns einen Autor am Scheideweg, der im Alter noch einmal neue literarische Pfade betreten musste und doch von seinen gewohnten Gefilden weder lassen konnte noch wollte. Die Mischung aus thematisch durchaus ambitionierter Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen des 19 Jahrhunderts, klassischer Abenteuererzählung und kolportagehaftem Liebesroman macht den besonderen Reiz dieses Spätwerkes eines zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung bereits aus der Mode gekommenen Abenteuerschriftstellers aus.

Leseprobe (PDF, 906 kB)

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